Sie haben sich dazu entschlossen, Ihren Gartenbrunnen selbst zu bohren? Das ist natürlich möglich, jedoch nur bei kleineren Brunnen, die nicht zu tief ins Erdreich reichen müssen, empfehlenswert und überhaupt machbar.
Die Grundwasserbohrung für einen Rammbrunnen bspw. können Sie aber tatsächlich selbst vornehmen. Denn bei diesem Brunnentyp, welcher einen Grundwasserspiegel von ca. 8 m erreichen kann, halten sich Kosten und Arbeitsaufwand in einem überschaubaren Rahmen, sodass sich auch Hobbyhandwerker und Laien daran wagen können. Bevor Sie mit den Arbeiten beginnen, sollten die folgenden Fragen jedoch auf jeden Fall geklärt sein:
- Sind Bau und Nutzung des Brunnens rechtmäßig angezeigt bzw. angemeldet?
- Ist der Grundwasserspiegel in Ihrem Garten hoch genug und für Ihren Brunnen „erreichbar“?
- Ist das Erdreich im Bohrbereich frei von Altablagerungen, elektrischen Leitungen, Rohren, Gasleitungen etc.?
!! Bitte beachten Sie: Einen Brunnen selbst zu bohren, ist immer auch ein Risiko. Lassen Sie sich auf jeden Fall im Vorfeld gut beraten und gehen Sie sorgfältig und mit einer umfassenden Planung an das Bauvorhaben heran!!
Der Bohrvorgang
Im Baumarkt und im Fachhandel für den Gartenbrunnenbau bekommen Sie die Geräte, die Sie für Ihr Bauvorhaben benötigen. Das sind im Großen und Ganzen ein Erdbohrer, ein Brunnenbauset, welches Elemente wie Rammfilter, Rohre, Pumpenanschluss, Muffen, Pumpenstock und Hanf oder Fermit zum Abdichten der Gewinde enthält sowie eine Brunnenpumpe für die spätere Inbetriebnahme. Der von Ihnen verwendete Erdbohrer sollte auf jeden Fall von Hand betrieben werden können. Größere Maschinenbohrer, die z.B. für einen tiefgehenden Bohrbrunnen vonnöten sind, sollten ausschließlich von Experten verwendet werden.
Wie gehen Sie nun also vor?
- Sie drehen den Bohrer in das Erdreich hinein und reinigen den Bohrteller stets nach 2-3 Umdrehungen. Warum das nötig ist? Weil Sie nur so die Erde aus dem Bohrloch herausbekommen. Gehen Sie behutsam vor und wenden Sie keine Gewalt an, sollte der Bohrer einmal feststecken und auf ein Hindernis gestoßen sein.
- Haben Sie die wasserführende Erdschicht – den Grundwasserspiegel – erreicht, ist der reine Bohrvorgang erledigt.
- Schrauben Sie in der Länge des Bohrlochs nun Rammfilter und Rohre zusammen und führen Sie die fertige Konstruktion in die wasserführende Schicht ein.
- Mit einem Gartenschlauch können Sie nun den Schlamm aus der Filterspitze spülen.
- Zu guter Letzt schließen Sie den Pumpenstock und die Pumpe an und dichten alle Gewindeverbindungen gut ab.
Das Herzstück des Brunnenbaus – der Erdbohrer
Grundsätzlich wird zunächst einmal zwischen maschinell betriebenen bzw. motorisierten Erdbohrern und von Hand betriebenen Bohrgeräten unterschieden. Und wie gesagt, nur die handbetriebenen Bohrgeräte sollten von Laien verwendet werden! Das motorisierte Pendant ist ein spezielles Hochleistungsgerät und kann nur von professionellen Brunnenbauern fachgerecht und sicher eingesetzt werden.
Wie ist ein Erdbohrer aufgebaut?
Ein Erdbohrer ist an einem senkrechten Gestänge befestigt, welches mit Verlängerungsteilen kombiniert werden kann, um größere Lochtiefen zu erreichen. Weiterhin beinhaltet das Bohrgerät einen Vorbohrer sowie einen Bohrkopf. Dieser ist vom Aussehen her mit einer schraubenförmigen Schnecke vergleichbar. Spezielle Brunnenbohrer verfügen darüber hinaus noch über eine Aufkantung an der Bohrschnecke und eine Rücklaufsperre. Durch sie findet kein Herunterspülen des Bohrgutes durch Wasser statt, sondern die entnommene Erde bleibt an der Schnecke hängen und kann mit dem Bohrer aus dem Erdreich herausgezogen werden, während das Wasser abfließen kann.
!! Bitte beachten Sie: Je tiefer der Brunnen gebohrt werden muss, desto schwerer wird die Bohrarbeit. Es empfiehlt sich daher, den Brunnenbohrer ab einer ungefähren Tiefe von 4 m mit zwei Personen zu bedienen!!
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Woher den Erdbohrer beziehen?
Erdbohrer gibt es in unterschiedlichen Größen und Leistungsstärken. Je nachdem, wie Ihr individuelles Brunnenprojekt beschaffen ist, benötigen Sie bei Ihrem Bohrer eine dementsprechende Gestänge-Länge und Bohrkraft. Somit variieren auch die Kosten für einen Brunnenbohrer stark und sind im Vorfeld nicht immer 100%ig abschätzbar.
Sie können Ihren Erdbohrer sowie komplette Brunnenbausets oftmals beim Fachhandel (Fachhandel für Gartentechnik/Brunnenbau/Baumaschinenhändler) sowohl käuflich erwerben als auch für den Einmalgebrauch anmieten. Der Verleih dieser Gerätschaften ist mittlerweile weit verbreitet und kommt Ihnen auf jeden Fall zugute, da Sie einen Erdbohrer sicherlich nicht mehrfach verwenden werden. Bei Anbietern rund um den Brunnenbau (z.B. www.erdbohrer.de) können Sie sich zunächst einen Überblick über die verschiedenen Erd- und Brunnenbohrer sowie ihre Leistungsspektren verschaffen und sich, nach einer ausführlichen Beratung, schließlich für das passende Produkt entscheiden.
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