Unkraut jäten, Beete harken, die Arbeit mit dem Spaten: Gartenpflege ist mühsam und erfordert sportliche Höchstleistungen. Zudem kostet die Arbeit im Garten Zeit, Geld und verlangt jedem Besitzer größtes Wissen über Pflanzen und Co ab. Dennoch gehört nach einer aktuellen Statistik die Gartenpflege zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der Deutschen (Quelle: Statista 2014: http://bit.ly/1bieeW6). Woran liegt es also, dass der Deutsche so viel Zeit in seinem Garten verbringt?
Garten Eden – der Ursprung aller Gartenträume
Um darauf Antworten zu finden, befassen wir uns kurz mit den Anfängen des Gartenbaus. Diese reichen so weit zurück wie die Anfänge der menschlichen Kultur oder der Menschheit überhaupt. Der Garten war ihr erstes Heim: Die Bibel beschrieb den Garten Eden als ein wahrhaftiges Paradies, in dem „allerlei Bäume wachsen, verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten“. Sogar ein in der Sonne glänzender Fluss, der den Garten bewässert, entspringt in Eden. Nachdem die ersten Menschen aus dem Paradies verbannt wurden, pflanzten sie und ihre Nachkommen auch wieder Gärten – egal, wo sie lebten.
Vor Tausenden von Jahren dienten die ersten Gärten mehr dem Nutzen, als dass man sie als Ziergärten bezeichnen könnte. Zäune rund um die Grünfläche sicherten den eigenen Besitz vor wilden Tieren und ungebeteten Gästen. Innerhalb dieser Umgrenzung wurden Obst, Gemüse und Kräuter für den Eigenbedarf angebaut. Erst in der Renaissance versuchten die Gartenbesitzer das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden und pflanzten Bäume und Sträucher, die Schatten spendeten. Darunter errichtete man so genannte Ruheplätze, die von schönen und duftenden Blumen umringt wurden.
Es herrschen paradiesische Verhältnisse in deutschen Gärten
Heute treibt die Menschen bei ihrer Gestaltung des Gartens die Sehnsucht nach dem Paradies. Die Ansichten von einem „Wunschbild der Welt“ gehen dabei weit auseinander: das kann ein Ziergarten, Nutzgarten oder eine Gartenoase sein, der als Rückzugsort dient. Dabei werden keine Kosten und Mühen für die aufwendige Pflege gescheut. Für viele „Hobbygärtner“ ist es wichtig, dass ihr Garten ansehnlich ist und sie sich darin vom stressigen Alltag erholen können. Aber auch der nützliche Aspekt spielt eine große Rolle: Mit dem Anbauen von biologischem Obst, Gemüse und Kräutern, wird der Konsum von Ware aus dem Supermarkt umgangen und es wird ein beträchtlicher Teil zu Natur und Gesundheit beigetragen.
In den Sommermonaten präsentieren Gartenbesitzer gerne ihr „Werk“ von seiner schönsten Seite. Familie und Freunde sollen die Arbeit bewundern und staunen, aber sich vor allem wohl fühlen. Für die einen ist das Herzstück der neu errichtete Gartenbrunnen, für andere gehört der hochmoderne Grill zum Highlight. Zudem werden praktische Tipps ausgetauscht: Wie werden die Rosengitter am Besten an der Hauswand angebracht? Welcher Wasserhahn empfiehlt sich für die Außenwand? Welchen Standort sollte ich für das Pflanzen der Tulpen wählen?
Nachhaltiges Denken und der Gesundheitsaspekt sind gefragt
Für viele Gartenliebhaber spielt nicht nur der Spaß an der Pflege eine Rolle, sondern sie schätzen vor allem den Natur- und Umweltschutz. So werden heimische und standortgerechte Bäume und Sträucher für die Gartengestaltung genutzt, die der Tierwelt Nahrung und Unterschlupf bieten. Ein Teich belebt den Garten, aber auch ökologisch ist die Wasserfläche ein Gewinn.
Neben dem Aufenthalt an der frischen Luft schätzen Gartenbesitzer einen ganz besonderen Effekt der schweißtreibenden Arbeit: Sie halten ihr Herz-Kreislauf-System in Schwung bringen und stärken nahezu alle Muskeln ihres Körpers.